Unmanned Aerial Vehicles

Timo Denk
UNMANNED AERIAL VEHICLES
Dienstag, 03. Juni 2014
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Unmanned Aerial Vehicles (UAV) |
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Timo Denk |
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Inhaltsverzeichnis |
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Inhaltsverzeichnis |
2 |
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Eigenständigkeitserklärung |
2 |
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1. Einführung |
3 |
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2. Geschichte |
4 |
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3. UAV Typen |
5 |
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3.1 |
MAV (Micro Arial Vehicle) |
5 |
3.2 |
TUAV (Tactical Unmanned Arial Vehicle) |
5 |
3.3 |
UCAV (Unmanned Combat Arial |
5 |
3.4 |
URAV (Unmanned Reconnaissance Arial |
5 |
4. Technik einer UCAV |
6 |
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4.1 |
Technische Daten |
6 |
4.2 |
Optische Fernerkundungssensoren |
7 |
4.3 |
Synthetic Aperture |
8 |
4.4 |
Bewaffnung |
8 |
4.5 |
Datenlink |
8 |
4.6 |
Sicherheit |
9 |
4.7 |
Steuerung |
10 |
5. Verwendung |
11 |
|
5.1 |
Militärische Verwendung |
11 |
|
5.1.1 Bundeswehr |
11 |
|
5.1.2 United States Armed Forces |
13 |
5.2 |
Kommerzielle Nutzung |
13 |
5.3 |
Private Verwendung |
15 |
6. Schlussbemerkungen |
17 |
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Quellenverzeichnis |
18 |
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Abbildungsnachweis |
18 |
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Danksagung |
18 |
|
Onlineverfügbarkeit |
18 |
Das Titelbild zeigt eine
Eigenständigkeitserklärung
Hiermit versichere ich, Timo Denk, dass ich die vorliegende schriftliche Ausarbeitung selbstständig und nur mit den angegebenen Hilfmitteln verfasst habe. Alle Passagen, die ich wörtlich aus der Literatur oder aus anderen Quellen, wie z. B. Internetseiten übernommen habe, habe ich als Zitat mit Angabe der Quelle kenntlich gemacht.
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Unmanned Aerial Vehicles (UAV)
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1. Einführung
Das Thema dieser Ausarbeitung sind unbemannte Luftfahrzeuge (engl.: Unmanned Aerial Vehicle, kurz UAV). Diese werden umgangssprachlich als Drohnen bezeichnet; dieser Begriff beinhaltet allerdings auch unbemannte Land- und Seefahrzeuge.1 UAVs finden seit einigen Jahren eine breite Verwendung im zivilen und militärischen Bereich.
Der Begriff Drohne leitet sich von der Bezeichnung für die männliche Biene ab, die in der Fachsprache Drohn und umgangssprachlich auch Drohne genannt wird. Deren Bezeichnung kommt vom indogermanischen Wort dher, was soviel wie brummen oder summen bedeutete.2 Im Englischen hat sich die Bezeichnung unmanned aerial vehicle (UAV) neben drone etabliert. Mittlerweile wird dazu übergegangen, von einem unmanned aircraft system (UAS) oder einem remotely piloted aircraft system (RPAS) zu sprechen, weil UAV nur das Fluggerät bezeichnet, während UAS als Begriff für das gesamte System inklusive Sensoren, Kameras, Boden- kontrollstation, etc. verwendet wird. RPAS bezeichnet unbemannte Fluggeräte, bei denen eine permanente Eingriffs- und Steuermöglichkeit durch einen Piloten vorliegt. Autonom fliegende UAVs können also nicht Teil eines RPAS sein.
Im militärischen Bereich dienen UAVs z. B. zur fernerkundlichen Aufklärung (optisch und Radar), zum Abhören von Funk (Telefonate, etc.) oder zur Zerstörung feindlicher Ziele einschließlich des gezielten Tötens von Menschen. Ihre Bedeutung zeigt sich auch dadurch, dass seit Ende 2011 die U.S. Air Force mehr UAV- als Kampfjetpiloten ausbildet. In aktuellen Kampfeinsätzen sind UAVs aus militärstrategischer Sicht nicht mehr wegzudenken und erhöhen wesentlich die Sicherheit der Soldaten.3
Obwohl die
Diese Ausarbeitung ist folgendermaßen gegliedert: Zuerst wird ein kurzer Abriss zur Geschichte der
2http://www.wissen.de/wortherkunft/drohne
3http://www.strategicstudiesinstitute.army.mil/pdffiles/PUB1167.pdf
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2. Geschichte
Die ersten UAVs wurden bereits vor dem Ersten Weltkrieg (1914 - 1918) geplant. Zu dieser Zeit war deren Entwicklung im Gegensatz zum heutigen Stand noch sehr eng mit der von ferngelenkten Raketen verknüpft. Das lag primär daran, dass bei beiden Waffengattungen vergleichbare Probleme zu lösen waren.
Der
betrug bei einer Beladung mit mit 450 kg Sprengstoff 80 km, die Marschgeschwindigkeit lag bei 145 km/h.5 Das System wurde im Krieg allerdings nicht mehr eingesetzt.
Nachdem
Im Kalten Krieg, Mitte der
Am 12. August 1960 erfolgte der Erstflug der ersten helicopter attack drone. Die
Erstmalig im großen Stil wurden UAVs von den
(2. Golfkrieg, 1990 - 1991) wurden viele unterschiedliche
Die Polizeibehörden einiger Bundesländer und die Bundespolizei setzen seit einigen Jahren Mikro- UAVs zur Aufklärung ein, um z. B. bei Demonstrationen einen besseren Überblick zu erhalten.6 Seit etwa 10 Jahren werden UAVs auch zivil und kommerziell genutzt. Ein großes Problem dabei stellen die zurzeit noch erheblichen rechtlichen Hürden dar.
4http://web.mit.edu/invent/iow/sperry.html
6http://www.heise.de/tp/artikel/32/32105/1.html
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3. UAV Typen
3.1 MAV (Micro Aerial Vehicle)
MAVs sind kleine Fluggeräte, die vergleichsweise leicht zum Einsatzort transportiert werden können und diverse kleinere Sensoren an Bord haben. Sie zeichnen sich durch ein geringes Maximalstart- gewicht und eine kurze Flugzeit aus. Die Honeywell
3.2 TUAV (Tactical Unmanned Aerial Vehicle)
TUAVs haben eine Reichweite von ca. 100 km und wiegen bis zu 150 kg. Damit zählen sie zu den mittelgroßen UAVs. Sie fliegen bis zu 5 h bei einer maximalen Flughöhe von ca. 5 km. Charakteristisch ist auch der Start, der meistens mit Hilfe von Raketen oder mit einem Katapult erfolgt.8 Die LUNA (Luftgestützte Unbemannte
3.3 UCAV (Unmanned Combat Aerial Vehicle)
UCAVs sind bewaffnete Fluggeräte, wobei Größe, Reichweite, etc. nicht fest definiert sind. Ein Beispiel ist die von General Atomics gefertigte
3.4 URAV (Unmanned Reconnaissance Aerial
Vehicle)
URAVs haben die Besonderheit, dass sie eine sehr hohe Reichweite und eine sehr lange Flugzeit haben. Sie dienen dabei primär der Aufklärung. Der von Northrop Grumman produzierte
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4. Technik einer UCAV
Die Technik von UAVs soll hier am Beispiel der
Der Hersteller General Atomics aus San Diego, CA beschreibt die Predator mit “Perform
Abb. 7 (oben) zeigt eine General Atomics
Die Entwicklungskosten der
4.1 Technische Daten
Die Predator ist 17 m breit und 8 m lang. Die umgekehrten
Die Außenhülle der Predator besteht aus Kevlar, Carbon und Quarzfasern. Darunter befindet sich ein Nomex Schaum. Die Flügelenden bestehen aus Titan.11
11http://science.howstuffworks.com/predator.htm
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Tabelle 1 (unten) listet die wichtigsten Daten der Predator auf.12 Abb. 8 (rechts neben Tabelle 1) zeigt die Predator im Riss und bietet einen Größenvergleich.
Hersteller |
General Atomics |
|
Aeronautical Systems Inc. |
|
|
Flügelspannweite |
17 m |
|
|
Länge |
8 m |
|
|
Antrieb |
stark modifizierter Rotax |
|
914 Turbo (4 Zylinder) |
|
|
Gewicht |
leer 512 kg |
|
normal ca. 850 kg |
|
maximal 1.157 kg |
|
|
Treibstoffkapazität |
284 kg |
|
|
Nutzlast |
intern 204 kg |
|
extern 136 kg |
|
|
Dienstgipfelhöhe |
7620 m |
|
|
maximale Flugzeit |
40 h |
|
|
Geschwindigkeit |
Marsch: 180 km/h |
|
Maximum: 222 km/h |
|
|
Funkverbindung |
|
|
|
|
SATCOM |
|
|
Erstflug |
199413 |
4.2 Optische Fernerkundungssensoren
Das
14http://136.142.82.187/eng12/Author/data/2223.docx
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4.3 Synthetic Aperture Radar (SAR)
Die Predator verfügt über ein Synthetic Aperture Radar (SAR), das zur Klasse der abbildenden Radare gehört und ebenfalls zur Fernerkundung verwendet wird. Die Datenprodukte des SAR sind relativ leicht interpretierbar, da sie eine große Ähnlichkeit zu Fotos haben. Gegenüber optischer Fernerkundung besitzt SAR den großen Vorteil, weitgehend witterungsunabhängig zu sein, weil das SAR selbst Mikrowellen aussendet und somit die Beleuchtungsquelle stellt. Aufklärung ist damit also auch bei Bewölkung, Regen oder in der Nacht möglich.
Das SAR nutzt die Bewegung des UAV, um eine große Antenne zu simulieren.16 Dadurch kann, im Gegensatz zu einem Radar mit einer konventienellen phased array antenna, eine relativ hohe Bodenauflösung erreicht werden.17 Bewegte Bilder können allerdings nicht aufgenommen werden.
4.4 Bewaffnung
Die Predator verfügt über zwei Außenlaststationen. Mögliche Bewaffnungskonfigurationen sind:
●2 x
●4 x
●6 x Griffin
Abb. 10 (oben) zeigt eine
4.5 Datenlink
Die Funkverbindung zwischen UAV und ground control station (GCS) wird über
NATO
16http://www.radartutorial.eu/20.airborne/ab07.de.html
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das Ground Data Terminal (GDT) weitergegeben, von dem aus sie über den command link an die UAV gefunkt werden. Die Daten von der UAV werden an das GDT gesendet (return link), welches sie an die GCS weitergibt.19
Das
4.6 Sicherheit
Es gibt verschiedene sicherheitserhöhende Konzepte, die im Verbund dafür sorgen, dass es bisher keinen Fall einer
Um eine Störung oder Übernahme des UAV zu verhindern, wird bei einem Sicherheitskonzept ein permanenter Wechsel der Übertragungsfrequenz ausgeführt, bei einem anderen wird das Signal auf einem breiten Frequenzspektrum redundant übertragen. Beide Maßnahmen erschweren einen effektiven Angriff, da eine Störung technisch erheblich aufwändiger ist. Eine weitere Option, die Datenübertragung sicher zu gestalten, besteht darin, dass sowohl das UAV als auch die GCS die Position des anderen genau kennen und nur Funksignale als authentisch einstufen, die exakt aus dieser Richtung gesendet werden.
Eine feindliche Übernahme von UAVs ist auch deshalb äußerst unwahrscheinlich, weil die Befehle und Daten verschlüsselt übertragen werden. Der Schlüssel ändert sich dabei ständig in Intervallen von einigen Sekunden. Falls eine UAV trotzdem ausfallen sollte, z. B. durch ein zu weites Entfer- nen vom GDT oder durch eine extern bedingte Störung der Datenübertragung, wird ein vor dem Flug einprogrammiertes Schema durchgeführt. Gängige Schemata bei dem deutschen UAS KZO sind:
●In Kreisen immer höher fliegen, bis wieder eine Verbindung existiert. Bei Überschreitung einer festgelegten Höhe landen.
●Zu fest definierten Koordinaten fliegen und dort landen.
●Direkt landen.
Der Sicherheitsaspekt ist nicht nur auf den Datenlink reduziert. Auch ein direkter feindlicher Angriff auf die GCS ist ein denkbares Szenario, gegen das angemessene Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
20Informationen von Bundeswehrpersonal, erhalten auf der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) im Mai 2014 in
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4.7 Steuerung
Die Website des Air Combat Command (eines der zehn Hauptkommandos der U.S. Air Force) gibt zur Predator unter anderem folgende Information: “The
Während des Fluges benötigt man mindestens einen pilot und einen sensor operator. Abb. 11 (oben) zeigt ein solches
Die Route für einen
21http://www.acc.af.mil/library/factsheets/factsheet_print.asp?fsID=2352&page=1
22http://www.acc.af.mil/library/factsheets/factsheet_print.asp?fsID=2352&page=1
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5. Verwendung
In diesem Kapitel wird ein Überblick über Verwendungen von UAVs gegeben. Die bei weitem häufigste ist die militärische (Kap. 5.1), die beispielhaft an der Bundeswehr und den U.S. Armed Forces
5.1 Militärische Verwendung
5.1.1 Bundeswehr
Die Bundeswehr verfügt über eine große Zahl an UAVs. Tabelle 2 gibt eine Übersicht über den Bestand und die Verluste der Bundeswehr (Stand vom 29. April 2014).26
BEZEICHNUNG |
TYP |
|
MERKMALE |
BESTAND |
VERLUSTE |
|
|
|
|
|
|
|
MAV |
● |
Quadrokopter |
163 |
5 |
Mikado |
● |
Aufklärung der unmittelbaren |
|||
|
|
|
Umgebung |
|
|
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|
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|
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|
MAV |
● Start aus der Hand |
290 |
33 |
|
Aladin |
● |
auch in Verwendung bei der |
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|
|
|
Bundespolizei |
|
|
|
|
|
|
|
|
Luna |
TUAV |
● |
Katapultstart |
84 |
56 |
|
|
|
|
|
|
KZO |
TUAV |
● |
Raketenstart |
43 |
18 |
|
|
|
|
|
|
HUSAR27 |
TUAV |
● |
geplant |
- |
- |
|
|
● soll KZO und Luna ersetzen |
|
|
|
|
URAV |
● |
Übergangslösung |
3 |
3 |
Heron 1 |
● |
von Israel Aerospace Industries |
|||
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|
|
geleast |
|
|
|
|
|
|
|
|
Euro Hawk |
URAV |
● deutscher Ausstieg aus dem |
1 |
- |
|
|
Projekt im Mai 2013 |
||||
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Eine Verwendungsform sind Übungen mit Flugabwehrsystemen, z. B. mit dem
26http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYqxDsIwDET_KG6EBA0bURhYWaBsbmsqizapXNMu_XiSgTvpDfc OXpAbceUBlVPEEZ7QdHxuN9NuPZlFhVg_gvRWgkd557VLkbRQKSpnDoKaxMxJdCzmK5KN4R6aygZvT9U_dnfuEPz1
27Informationen von Bundeswehrpersonal, erhalten auf der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) im Mai 2014 in
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In Afghanistan verwendet die Bundeswehr unter anderem
Eine große Gefahr für die Soldaten in Afghanistan stellen
improvised explosive devices (deutsch: unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen, kurz IED) dar.31;32 In Abb. 13 (unten) sind
einige geborgene IEDs zu sehen. Die im Boden vergrabenen Sprengfallen werden z. B. per Druckplatte oder Fernzünder ausgelöst. Die Bundeswehr lässt deshalb nachts Hauptstraßen
und wichtige Kreuzungen von UAVs und Scharfschützen überwachen, um frühzeitig zu erkennen, wo IEDs eingegraben werden. Am nächsten Tag werden diese dann von explosive ordonance disposal (Kampfmittelbeseitigern, kurz EODs) geräumt.
Der Einsatz von MAVs ist eine gute Möglichkeit für Soldaten, sich ein Lagebild des unmittel- baren Umfelds (mehrere Kilo- meter) zu schaffen. Die Bundes- wehr verwendet MAVs im Kosovo33 und in Afghanistan.
Bewaffnete UAVs setzt die Bundeswehr nicht ein, diese werden aber von hochrangigen Offizieren gefordert.34;35 Auf-
grund der engen Kooperation der International Security Assistance Force (ISAF) Kräfte ist die Bundeswehr jedoch in der Lage, UAVs der
29http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYvLCsIwEEX_KNOsfOyspeDWClo3ZdoOZTCPkkwsiB9vsvBeOJtzL
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5.1.2 United States Armed Forces
Die Armed Forces der USA verwenden UAVs auf vergleichbare Art wie die Bundeswehr (→ 5.1.1 Bundeswehr), also in den Bereichen Training, Überwachung und Nahbeobachtung (mit MAVs), nur in einem viel größeren Umfang.38 Dazu kommen die Einsatzformen stealthy aerial assassination und das Leisten von Luftnahunterstützung (engl.: close air support, kurz CAS).39
Unter erstem versteht man die gezielte Zerstörung von Einzelzielen hoher Priorität. Bekannt wurde zum Beispiel die Tötung des
CAS steht für die Unterstützung von eigenen oder verbündeten kämpfenden Einheiten durch den Angriff auf feindliche Kräfte in deren Nähe. Diese Art des Einsatzes ist bei den meisten modernen Armeen gängige Praxis und wird derzeit zum Beispiel in Afghanistan angewandt. Eine hohe Präzision ist dabei wegen der oftmals sehr geringen Distanzen zwischen verbündeten und feind- lichen Einheiten erforderlich.
Ein neuer
5.2 Kommerzielle Nutzung
In Deutschland ist die kommerzielle Nutzung von UAVs bislang nur sehr eingeschränkt möglich, da das Luftverkehrsgesetz nur UAVs gestattet, die in Sichtweite (500 m) geflogen werden und unter 25 kg wiegen.44 Zusätzlich ist für jeden Einsatz eine Starterlaubnis anzufordern.45 Diese gesetzliche Regelung schließt viele Anwendungsformen aus, nicht aber beispielsweise die der Luftfotografie, bei der mit Sichtkontakt geflogen werden kann.
Der Deutschsprachige Dachverband für unbemannte Luftfahrzeuge, UAV DACH e.V.46, setzt sich seit Oktober 2000 für Gesetzes- und Verordnungsänderungen ein, welche die kommerzielle Nutzung von UAVs im zivilen Luftraum von Deutschland und weiteren europäischen Ländern vereinfachen sollen. Inzwischen sind 54 Organisationen aus den Bereichen Forschung, Herstellung und Anwendung Mitglieder bei der UAV DACH e.V.
40http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle_east/2404443.stm
42https://www.youtube.com/watch?v=9ZOKhc8exco
46http://www.uavdach.org/
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Für die kommerzielle Nutzung gibt es zahlreiche Anwendungsideen:47
●Überwachungsaufgaben (Landwirtschaft48, Industrieanlagen, Nachrichten, Gefahrgüter,
Wetter, Staatsgrenzen, Bau und Baufortschritt, Waldbrände, Wildbestände, Aufspüren von Wilderern49, Innenräume)
●Such- und Rettungseinsätze, Katastrophenhilfe (Feuerwehr, DLRG, DRK, THW)
●Transportdienste
●Luftfotografie, Luftbildvermessung
●Energiewirtschaft
●Raum- und Stadtplanung
●Mobilfunksysteme (Planung, Inspektion)
●
●
●Gebäudevermessung
●
Ein Beispiel für eine kommerzielle Verwendung von UAVs ist die Stuttgarter Firma aerpixx. Sie hat sich darauf spezialisiert, von UAVs aus Luftaufnahmen anzufertigen. Als Anwendungsbereiche nennt das 2010 gegründete Unternehmen unter anderem Inspektionen, Dokumentationen von Bauvorhaben, Gutachten, Schadensdokumentation, Denkmalpflege, Immobilien Aufnahmen,
In den USA ist die kommerzielle Nutzung von UAVs (Stand 18. Mai 2014) verboten. Das soll sich jedoch bald ändern.51 Große Firmen zeigen sich in Bezug auf Investitionen in die
Auch Facebook hatte Interesse an dieser Firma, weil dann eine Technologie zur Verfügung gestanden hätte, mit deren Hilfe das Internet in entlegene Gegenden gebracht werden kann.53 Diese
55Mittelbach, E.C. (2013): Solardrohnen als Wetterbeobachter. Technology Review 10/2013, S. 16.
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denkbare Einsatzbereiche nennt der Hersteller Titan Aerospace u.a. “Weather Monitoring, Border Patrol, Pipeline Monitoring, Fire Monitoring, Atmospheric Monitoring, Search & Rescue”.56
Ein anderes Beispiel stellt eine zukünftige Anwendung beim Transport von kleinen Paketen dar. Der
PrimeAir
5.3 Private Verwendung
Bei privater Verwendung von UAVs in Deutschland gelten folgende Regeln:
●Das Fluggerät muss in Sichtweite (500 m) fliegen.
●Das Fluggerät darf höchstens 100 m hoch fliegen.
●Das Fluggerät darf nicht über Menschen fliegen.
●Eine Start- und Landeerlaubnis muss vom jeweiligen Grundstückseigentümer eingeholt werden.
●Ein Sicherheitsabstand zu Flughäfen ist einzuhalten.
●Während des Fluges muss es permanent möglich sein, die UAV zu steuern.59 Das bedeutet dass nur die Verwendung von RPAS gestattet ist.
●Eine Starterlaubnis muss bei den Behörden nur dann eingeholt werden, wenn das RPAS nicht zu Zwecken des Sports oder der Freizeitgestaltung verwendet wird, faktisch sind das die meisten privaten Flüge.
Einige außergewöhnliche, eher künstle- rische
57https://www.youtube.com/watch?v=98BIu9dpwHU 58http://www.amazon.com/b?ref_=tsm_1_yt_s_amzn_mx3eqp&node=8037720011
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Adam Klaptocz hat mit dem Verein Drone Adventure das Matterhorn in 3D vermessen. Dazu nahm die UAV zuerst fast 2200 Fotos61 des Geländes aus zahlreichen Perspektiven auf. Anschließend wurden mit Hilfe einer Aus- wertungssoftware aus den Bildern und den
Das holländische DelFly project (eines von vielen Projekten des MAV Lab der Delft University of Technology) hat sich zum Ziel gesetzt, eine kleine, flügelschlagende und autonome MAV zu bauen. Der DelFly Explorer ist die erste autonom fliegende MAV mit Flügelschlag. Den elf beteilig- ten Studenten ist es gelungen, die MAV autonom und ohne Kollisionen durch einen Raum fliegen zu lassen. Das Gewicht liegt bei 20 g, und die Flugzeit ist aufgrund des Akkus auf 9 min limitiert.63 Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 25 km/h. Eine
besonders große Herausforderung stellte die Kollisions- vermeidung dar. Die Studenten haben dieses Problem mit zwei Kameras und einem selbstgebauten Controller (Taktfrequenz: 168 MHz; Arbeitsspeicher 192 KB) gelöst.64 Der DelFly Micro (2008) ist eine ältere, aber wesentlich leichtere Version mit einem Gesamtgewicht von 3,08 g.
Abb. 19 (rechts) |
zeigt ihn im Größenvergleich mit einer |
1 € Münze. Die |
Flügel schlagen maximal 3 min lang mit |
einer Frequenz |
von 30 Hz. Die Flugreichweite liegt bei |
50 m.65 Eine
62Verlag Heinz Heise. Technology Review 04/2014 (Seite 25 f.). Drohne stets zu Diensten. 63http://www.delfly.nl/explorer.html
64Pontes, U. (2014): Drohne stets zu Diensten. Technology Review 04/2014,S. 29. 65http://www.delfly.nl/micro.html
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6. Schlussbemerkungen
UAVs sind eine faszinierende Technik, die aufgrund der Miniaturisierung und des schnellen Performance Zuwachses der Computertechnik im beginnenden 21. Jahrhundert einen zuvor kaum vorstellbaren Aufschwung in militärischen und zivilen Bereichen erfährt.
Bei der militärischen Anwendung liegt die Hauptaufgabe bei der Luftüberwachung (das Gewinnen eines guten Überblicks über die Situation im Gelände). Dadurch wird die Sicherheit der eigenen Soldaten erheblich verbessert und die Chance auf eine erfolgreiche Durchführung der militärischen Aufgabe steigert sich. Die Möglichkeit der Fernsteuerung über Satellit erlaubt zudem, weniger Personal direkt in den Krisengebieten einzusetzen, was neben der Sicherheit und familiären Vor- teilen für die betroffenen Soldaten auch finanzielle Einsparungen für das Militär bringt.
Die militärische Option, mit Hilfe von UCAVs Menschen zu töten, ist völkerrechtlich bedenklich und politisch höchst umstritten. Dass solche Verwendungen von UCAVs in der Praxis stattfinden, sei hier erwähnt. Eine politische Debatte, ob das Töten von einzelnen (feindlichen) Anführern, die ihrerseits beabsichtigen, zahlreiche Menschen und Sachwerte der eigenen Nation zu zerstören, sinnvoll und richtig oder barbarisch und rechtswidrig ist, war hingegen nicht Teil dieser Arbeit, welche schwerpunktmäßig die Technik von UAVs beschreibt.
Die kommerzielle und private Anwendung befindet sich gegenwärtig in einer sehr innovativen und zukunftsträchtigen Phase. Hier dürfte in Deutschland nach der schon bald zu erwartenden Anpassung des Luftrechts an die Möglichkeiten der modernen Technik ein weiterer Innovations- schub folgen. Die Verwendungsideen reichen von Überwachungs- und Vermessungsaufgaben bis hin zur Katastrophenhilfe (→ Kap. 5.2 Kommerzielle Nutzung). Insbesondere für Studenten und Berufsanfänger bietet sich hier ein neues, hochinteressantes Betätigungsfeld.
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Quellenverzeichnis
Internetquellen zu spezifischen Informationen sind direkt im Text als Fußnoten angegeben. Der Abruf aller genannten Webseiten erfolgte im Mai 2014.
Ein allgemeiner Themenüberblick über UAVs wurde folgenden Büchern und Schriften entnommen:
●Laumanns, H. (2012): Typenkompass Drohnen. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart.
●van Blyenburgh, P. (Editor) (2013): RPAS: The Global Perspective. 2013/2014, 11th Edition, Blyenburgh & Co., Paris, Frankreich.
●Zaloga, S.J. (2008): Unmanned Aerial Vehicles. Osprey Publishing Ltd., Wellingborough, Northants, Großbritannien. http://www.ospreypublishing.com/
Abbildungsnachweis
Die Verwendung der Abbildungen erfolgte, sofern erforderlich, mit Genehmigung des jeweiligen Rechteinhabers.
Titel
1.
2.
3.http://commons.wikimedia.org/wiki/File:MicroAirVehicle.jpg
4.http://commons.wikimedia.org/wiki/File:LUNA_German_UAV.jpg
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Patriot_missile_launch_b.jpg
13.http://commons.wikimedia.org/wiki/File:IED_Baghdad_from_munitions.jpg
14.http://www.aerpixx.de/technik/multikopter
15.http://www.amazon.com/b?ref_=tsm_1_yt_s_amzn_mx3eqp&node=8037720011
16.
17.https://www.sensefly.com/home.html
18.https://www.sensefly.com/home.html
19.http://www.delfly.nl/micro.html
Danksagung
Mein besonderer Dank geht an Bernhard Freiherr von Bothmer, Vorstandsvorsitzender der UAV Dach e.V., für seine freundliche Gesprächsauskunft auf der ILA 2014 in Berlin.
Onlineverfügbarkeit
Eine PDF Version der Ausarbeitung steht auf http://www.simsso.de/?weiterleitung=UAV zum Download für Sie bereit.
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